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Klaus dreht an der Uhr

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gruselklaus_1.jpg Was ist das denn? Eben war noch Sommer und jetzt ist es abends um sechs schon wieder dunkel wie in Omas Kloßsack. Die Weihnachtsbeleuchtung, die Thüringen ab Dezember aus dem Weltraum sichtbar macht, ist bei den meisten noch nicht angebracht. Doch Einige hierzulande nehmen zwischenzeitlich andere Bräuche aus Europas keltischem Nordwesten oder schlimmer noch, aus Amerika, an. So werden ausgehöhlte Kürbisse in den Garten gestellt, die, wenn man Glück hat, auch noch von innen beleuchtet werden. Angst und Schrecken sollen sie verbreiten, doch bei Klaus scheinen sie ihre Wirkung leicht zu verfehlen.

Zweimal im Jahr geht Klaus einer geregelten Arbeit nach. Sein Job als Diskokugel hat ja eher Hobbycharakter. So sehen es jedenfalls einige dickärschige Beamten-Tussis vom Finanzamt, bei denen er seine Eintrittskarten regelmäßig abzusetzen versucht. Seine geregelte Arbeit besteht darin herumzulaufen und die Uhren vor oder zurückzustellen. Ursprünglich war das mal als lustiger Scherz gedacht, doch inzwischen halten sich die Menschen an die Zeit, die Klaus im Herbst und im Frühling einstellt. Die Sache ist also ziemlich ernst geworden und es gibt inzwischen sogar Leute, die einen Sinn darin erkennen wollen, dass es abends sogar schon um fünf dunkel ist. Wie auch immer. Klaus läuft aktuell umher und dreht an der Uhr. Vor oder zurück? Egal wie oft er das schon gemacht hat – jedes Mal muss er sich die Frage erneut stellen und auf seine altbewährte Eselsbrücke zurückgreifen. Wenn also irgendjemand altes Gemüse VOR die Tür gestellt hat, dann stellt er die Uhr ZURÜCK. Und wenn das alte Gemüse dann schließlich über den Komposthaufen ZURÜCK in die biologische Verwertungskette gelangt ist, stellt er die Uhr VOR. So einfach geht das. In diesem Jahr ist das Wetter aber besonders ghostlos. Also muss er sich fragen: „Sollte nicht irgendwo ein Kürbis auf der Treppe sitzen?“ Lautet die Antwort ja, dann gilt das genauso, als würde ein Kürbis da sitzen und die Eselsbrücke findet Anwendung. Bei dem Nebel der abends aufzieht, vermutet man ein Gespenst an jeder Ecke. Doch Klaus hat in diesem Jahr noch keins gesehen. Also beschloss er der Sache mal auf den Grund zu gehen. Er schlich sich in einen Garten, in dem er bisher in jedem Jahr einen Kürbis gesehen hat, schaltete aber dabei seine Taschenlampe aus, mit der er in diesem Jahr unterwegs ist. Und siehe da: In der Dunkelheit zeichnete sich eine runde Gestalt ab. Klaus ging näher und als er kurz vor dem Kürbis stand, machte er das Licht wieder an. Ein kreischender Schrei hallte duch die Straße. Der Kürbis war von Klaus Anblick so entsetzt, dass er sich zunächst übergab und dann die Flucht ergriff. Sind Kübisse jetzt etwa lichtempfindlich? Klaus war etwas ratlos, beschloss aber probehalber die Lampe mal auszulassen.

 

 

Aktualisiert ( Freitag, den 31. Oktober 2014 um 07:52 Uhr )  

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