Klaus ist ein absoluter Partygänger – sein Aushilfsjob als Diskokugel ist legendär. Umso mehr freute er sich auf die Einladung zur Heichelheimer Kloßparty am Vorabend des Rennsteiglaufs. Klaus mischte sich unter die Partygäste und sah überall schmatzende Kloßesser. So bereite man sich auf den Lauf nach Schmiedefeld vor, berichtete man ihm in Eisenach. Wo so viele Thüringer Kloß Liebhaber hinwollten, da durfte Klaus nicht fehlen. Mit Wanderstock und Hut machte er sich auf nach Schmiedefeld …
Dass sich der Weg über den Rennsteig so in die Länge ziehen würde, damit hatte Klaus allerdings nicht gerechnet. „Gefühlte 72,7 km müssten das sein.“ dachte sich Klaus, als er samstags gegen 5 Uhr in der Früh endlich die Ziellinie in Schmiedefeld überschritt. Leider war noch keine Presse vor Ort, so dass Klaus fulminanter Zieleinlauf niemand bemerkte. Da er nun allein war und sich langweilte, malte Klaus einige Postkarten mit seinen schönsten Erinnerungen an die Heichelheimer Kloßparty, die, so erfuhr er später, zeitgleich auch in Neuhaus am Rennweg und Oberhof stattfand. Auf die Rückseite kritzelte er noch schnell acht Fragen rund um den Thüringer Kloß und schon war das „Klaus-der-Kloß-Quiz“ fertig. Kurze Zeit später kamen hunderte von Leuten auf den Sportplatz in Schmiedefeld gerannt. Jeder wollte der Erste sein – und Klaus fragte sich, warum die denn alle so schnell unterwegs waren? Doch kurze Zeit später fand er des Rätsels Lösung: alle wollten wohl an den Heichelheimer Kloßstand, gleich hinter der Ziellinie! Also Klaus hatte schon Einiges gesehen, aber das verschlug ihm jetzt den Atem. Tausende rannten und rannten, nur um einen Thüringer Kloß mit Soße abzubekommen?! Der helle Wahnsinn! Da musste Klaus auch mitmischen und stapelte unbemerkt seine selbst gemalten Postkarten auf die Verkaufsflächen und Tische des Heichelheimer Kloßstandes. Kurze Zeit später fing Klaus auch schon an ein paar Läufer anzuquatschen, ob sie denn nicht mal seine Quizfragen lösen wollen. Doch die Trefferquote blieb trotz Klaus Hilfestellung niedrig. Kurzerhand nannte Klaus sein Quiz um in: das „Klaus-der-Kloß-Quiz“ – das härteste Kloßquiz aller Zeiten! Am Ende schnitten einige Thüringer der AK 55+ doch noch gut ab und konnten einen der gesponserten Preise der ABLIG Feinfrost GmbH aus Heichelheim einheimsen. Mit den Quizteilnehmern aus dem Sauerland und aus Schwaben hatte Klaus schließlich Mitleid. Sie waren doch von so weither gerannt, nur um mal einen Thüringer Kloß mit Soße essen zu können und sollten nun bei seinem Quiz nicht leer ausgehen. Klaus spendierte ihnen ein kleines Kläuschen – Klaus im Kleinformat. Leider schwächelte die AK 30 mächtig: Christian, der den weiten Weg aus Jena nach Schmiedefeld gerannt war, musste sogar auf seinen Telefonjoker – die liebe Oma – zurückgreifen, um nicht ganz ratlos dazustehen. Ein kleines Kläuschen ging dann auch an ihn (und seine Oma). Herzlichen Glückwunsch! Am Ende war Klaus dennoch zufrieden: immerhin wissen nun einige Leute über den Thüringer Kloß etwas mehr Bescheid. So bedankt sich Klaus ganz herzlich bei allen Quizteilnehmern und vor allem bei der ABLIG Feinfrost GmbH aus Heichelheim, an deren Stand er unbemerkt seine Postkarten auslegen konnte, ohne dass einer mit ihm geschimpft hätte sowie für die gesponserten Preise. Vielen Dank noch mal. Klaus war schließlich so von seinen Mühen, das Kloßwissen im Land zu mehren, geschafft, dass er sich zum Abschluss des Tages eine Havana Eis-Zigarre gönnte. All denjenigen, die eine Postkarte ergattert und sie noch nicht an ihre Oma geschickt haben, denen sei gesagt: die Party geht weiter! Hier kann weiterhin mitgerätselt werden. Es warten noch Preise! Toi, toi, toi.
