Rekordverdächtig: in Gehren im Thüringer Wald erblickte der erste Riesenkloß das Licht der Welt

Dienstag, den 28. April 2015 um 20:31 Uhr
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gehren_1.jpg Über einen Meter Durchmesser maß der Riesenkloß, der vor einigen Wochen im kleinen Örtchen Gehren, unweit von Ilmenau, das Licht der Welt erblickte. Er sah Klaus zum Verwechseln ähnlich. Ort des Geschehens: die kleine Plüschfirma „Bastel- und Bärenversand“ von Marion Schacht, die hier in Gehren in einem altehrwürdigen Fabrikgebäude am Ortsausgang Richtung Königsee seit vielen Jahren ansässig ist. Ob und wie Klaus da mitgemischt hat, erfahrt Ihr hier.

Klaus genoss die Aufmerksamkeit im Thüringer Kloßtheater sichtlich. Er war jetzt für alle Vorstellungen gebucht und packte in der vorstellungsfreien Zeit bei allen anfallenden Arbeiten im Theater voller Elan mit an. So wienerte er nach jeder Vorstellung die Bühne, rückte bereitwillig Tische und Stühle und spülte all die leer gefutterten Kloßteller ab. Klaus bemerkte jedoch schnell, dass er mit seiner jetzigen Leibesfülle bei jeder noch so kleinen Anstrengung mächtig ins Schwitzen kam. Auch in den Souffleurkasten inmitten der Bühne wollte er einfach nicht reinpassen. Klaus wollte wieder klein sein! Er beschloss von nun an ordentlich Sport zu treiben, um die Pfunde wieder loszuwerden. Jeden Morgen schwamm er fünfzig Runden in seinem Kochtopf, hüpfte anschließend mit seinem Kloßsäckchen die Küche rauf und runter und nahm sich zum Ausklang ein ordentliches Schwitzbad. Alles half nichts! Klaus nahm nicht wieder ab. Er war am Verzweifeln.

Ein Insidertipp führte ihn zu Marion Schacht, Spezialistin für derartig schwierige Fälle. Sie betreibt seit einigen Jahren in Gehren bei Ilmenau eine kleine Plüschfirma – den „Bären- und Bastelversand“. Von der Öffentlichkeit unbemerkt, ließ sich Klaus von seiner Managerin, der Gaby, in ihrem Kombi nach Gehren fahren. Doch vorab musste er sich das nötige Kleingeld besorgen, das für eine etwaige „Fettabsaugung“ wohl nötig wäre. Peinlich berührt, ließ sich Klaus von starken Friedrichrodaern in das ortsansässige Kreditinstitut tragen, da er ansonsten völlig aus der Puste gekommen wäre. Heilfroh war er dann auch, als er in Gehren von Marion auf`s Herzlichste begrüßt wurde.

Marion: Entzückend! Komm lass dich mal drücken! Oh .. so weich und flauschig! So einen wunderschönen Kloß habe ich ja noch nie gesehen!! Könnte glatt von mir sein ..
Klaus (sichtlich geschmeichelt): Ja, da staunst du, was? .. Nur ähm .. da wäre eine Kleinigkeit ..
Marion: Und so herrlich pelzig!! Sag mal, ist das nicht Baumwollplüsch, den du da trägst?! Ist doch Baumwollplüsch, stimmts?
Klaus: Genau. Ja. Nur ähm .. da wäre noch eine Kleinigkeit ..
Marion: Und diese Augen!! Ein so herrlicher Braunton! Zum Reinbeißen, einfach zum Reinbeißen ..
Klaus: Nee, lass mal. Also jetzt hör mir mal zu .. ähm .. ich möchte abnehmen .. kleiner werden .. verstehst du? Kannst du mir dabei helfen?
Marion: Hm .. ja klar .. kein Problem .. wir setzen hier die Schere an, schneiden bis hierunter auf .. holen einiges an Material raus und nähen das mit der Nähmaschine wieder zu. Gar kein Problem. Machen wir. Frau Mantek!! Schere, Nadel und Zwirn, bitte!
Klaus: Hohoho .. mal ganz langsam .. das hört sich jetzt irgendwie .. äh schmerzhaft an.
Marion: Ach nö, warum denn?! Wir machen das hier tagein, tagaus. Jede Menge Plüschfiguren lagen bei uns schon unter der Schere bzw. Nähmaschine. Wir haben hier auch nur zufriedene Kunden. Frag doch mal all die Plüschtiere, die da vorn in unserem kleinen Laden zum Verkauf stehen. Oder die hübschen Teddybären, die wir hier stehen haben. Tut nicht weh .. hier trink doch mal einen Schluck .. du siehst auf ein Mal so blass aus ..

Klaus nahm einen ordentlichen Hieb und Marion wäre nicht Marion – Spezialistin für derartige Fälle, wenn sie nicht auch für dieses Angstproblem eine Lösung parat hätte. Sie gab Klaus nämlich ihren Betäubungscocktail und mit Hilfe ihrer fleißigen Damen machte sie in Windeseile aus dem großen Klaus wieder den alten, kleinen Klaus. Als Klaus etwas beschwippst aus seiner Narkose erwachte, fiel ihm gleich auf, dass die Welt um ihn herum, wieder die alte war. Er war kein Riesenklaus mehr und hüpfte fröhlich auf und ab. Doch sogleich beschlich ihn das schlechte Gewissen. Was wird wohl jetzt das Friedrichrodaer Kloßtheater sagen, wenn der große Klaus verschwunden ist? Doch auch dafür hatte die Marion eine Lösung. Wieder schmiss sie ihre Nähmaschinen an und nach einiger Zeit war das „Riesenklaus-Double“ gefertigt. „Täuschend echt!“, bemerkte Klaus. Das „Klaus-Double“ wurde sogleich nach Friedrichroda zurückgebracht. Dass Klaus auf einmal nicht mehr sprechen konnte, fiel bestimmt niemanden dort auf – seit wann sprechen in Thüringen die Klöße?! Und weil Klaus so begeistert von Marions Nähkünsten war, orderte er gleich noch mehr solcher „Klaus-Doubles“, diesmal im Original-Neun-Zentimeter-Format. So könnte er an vielen Thüringer Orten gleichzeitig sein und steif und fest behaupten, er könne sich ab jetzt beamen. Die kleine Plüschfirma von Marion Schacht in der Königseerstraße 12 c in Gehren kann Klaus nur jedem weiterempfehlen, der eine Plüschfigur - hergestellt mit viel Liebe in Thüringen - erwerben möchte. Vorbeischauen lohnt sich! gehren_2.jpg gehren_3.jpg gehren_4.jpg gehren_5.jpg gehren_6.jpg