In den Sommerferien einen lukrativen Ferienjob zu ergattern, ist besonders für Klöße ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Zu gern hätte Klaus den Job als Roulettekugel angetreten, doch augenscheinlich war er überqualifiziert .. ähm überproportioniert .. und so folgte er dem Ruf seiner Kloß(ter)brüder in den Ferienort im Thüringer Wald – nach Oberhof. Das zahlt sich jetzt aus: In Norberts Souvenirstube in Oberhof boomt das Glücksspiel und „Lotto-Kläuse“ sind der Renner.
Wie wird man ein „Lotto-Klaus“? Und was genau macht eigentlich ein „Lotto-Klaus“? Frage 1 lässt sich ganz einfach so beantworten: die notwendige Bedingung lautet: „Dein Name ist Klaus.“ Die hinreichende Bedingung besagt: „Du begibst Dich nach Oberhof, heuerst in Norberts Souvenirstube einen Ferienjob an und förderst fortan das hiesige Glücksspiel.“ Doch so leicht gestaltete sich das Unterfangen für Klaus & seine Kloß(ter)brüder bei Weitem nicht. Zunächst priesen sie sich nämlich in ganz Oberhof als – na? – richtig, Schneebälle mit Langzeitgarantie an. Vorbeieilenden Kindern und den Skiläufern in der DKB-Skisport-Halle, in der das ganze Jahr über eisige -4 °C herrschen, warfen sich die Kläuse wagemutig an den Kopf. Alles half nichts – bei den hochsommerlichen Temperaturen war anscheinend niemandem nach einer Schneeballschlacht zumute. Und somit sind Schneebälle in Oberhof gerade so was von mega-out. Mega-in dagegen sind gerade die super schnellen Elektroflitzer, die durch Oberhofs Straßen düsen. Und so versuchten sich einige Kläuse als Segway-Begleitlotsen, stifteten aber ein heilloses Verkehrschaos an und konnten vor der herannahenden Verkehrspolizei nur noch in den Eiskanal flüchten. Getarnt als Wok-WM-Team gaben Klaus & seine Kumpanen vor, sie wollten hier lediglich trainieren. Doch als sie statt des Woks ihren Kochtopf zückten, fiel der Schwindel auf. Als Kletterpark-Guide im Woodjump Hochseilgarten Oberhof ging bei den Kläusen schon in einer Höhe von fünfzig Zentimetern gar nichts mehr – ihnen wurde schlecht und sie liefen grün an. Klaus verdingte sich schließlich als „Gemeiner Schneeball“ (Viburnum opulus) im Botanischen Garten; doch das lange Stillsitzen gefiel ihm gar nicht. Um das Exotarium machten die Kläuse einen großen Bogen, denn der Peruanischen Riesenvogelspinne wollten sie auf gar keinen Fall begegnen. So landeten sie schließlich in Norberts Souvenirstube. Und der Norbert war beim Anblick der Kläuse sofort hellauf begeistert. Sie durften sich gleich mal auf seine Ladentheke setzen, an einem Likörchen nippen und wurden mit Murmeltiersalbe verwöhnt. Und um den Ferienjob brauchten sie sich auch keine Gedanken mehr machen. Norbert hatte nämlich eine prima Idee: „Ihr seht doch alle aus wie meine Lottokugeln. Was haltet Ihr davon, wenn Ihr bei mir als „Lotto-Kläuse“ aushelft?“ Nun zu Frage 2: Was genau macht eigentlich ein „Lotto-Klaus“? Und aus Norbert sprudelte es nur so heraus: „Ihr imitiert einfach die Lottokugeln! Animiert zum Lotto-Spiel! Orakelt die Lotto-Zahlen von vorletzter Woche! Verratet die Superzahl!! Herrlich! Das wird ein Spaß!“ Klaus und seine Kloß(ter)brüder waren begeistert, endlich hatten sie ihren Ferienjob ergattert! Und was für einen! Seitdem boomt das Glücksspiel in Norberts Souvenirstube. Und die kann sich vor Bewerbungen von Klaus buckliger Verwandtschaft um solch einen Ferienjob kaum noch retten. Daher ist Norbert gern bereit einige Kläuse gegen einen Obolus weiterzuvermitteln. Wer also auch gern einen „Lotto-Klaus“ bei sich zu Hause haben möchte, der einem – wenn`s gut läuft – mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 140 Millionen die sechs Richtigen und die Superzahl voraussagt, der sollte schleunigst in Norberts Souvenirstube in Oberhof vorbeischauen. Norbert freut sich über Abnehmer und so ganz nebenbei – die Kläuse machen auch als Souvenir einen sehr guten Job.
